Werde finanziell frei: Sichere Dich finanzell ab

Finanzielle Absicherung

Die nächste Etappe auf dem Weg in die finanzielle Freiheit besteht darin, sich finanziell abzusichern. Entsprechend ist dies das Thema dieses Beitrags. Ich werde darauf eingehen, was ich unter der finanziellen Absicherung verstehe und wie wir sie konkret erreichen können.

Doch bevor ich fortfahre, möchte ich anmerken, dass ich es für sehr wichtig erachte, sich erst um seine Schulden zu kümmern, bevor dieser Schritt eingeleitet wird. Der Grund hierfür ist denkbar einfach: Wie bereits in den letzten Beiträgen dieser Reihe erläutert, kommen Schulden selten allein. Sie wachsen mit der Zeit und verursachen so weitere unnötige Kosten.
Daher möchte ich Dir nahelegen, für den Fall, dass Du noch nicht schuldenfrei bist, die letzten Artikel zu lesen, in denen ich erläutere, weshalb es wichtig ist, zunächst Deine Schulden zu begleichen und wie Du konkret vorgehst, selbst wenn es Dir an Geld mangeln sollte.

Wenn Du jedoch deine Finanzen im Griff hast und entweder keine Schulden (mehr) zu begleichen hast, oder dabei bist, sie fristgerecht zu tilgen und Du dennoch etwas Geld übrig hast, kannst Du diesem Beitrag weiter folgen und die nächste Stufe der Leiter in die finanzielle Freiheit erklimmen.

Warum sollst Du Dich finanziell überhaupt absichern?

Kein Job ist sicher für alle Ewigkeiten, selbst wenn Du der CEO Deines eigenen Unternehmens bist. Es gibt viele Gründe, weshalb einem gekündigt werden kann. Nicht selten werden große Unternehmen re­struktu­riert, ein Prozess bei dem Arbeitsplätze wegfallen können. Selbst bei einer Expansion eines Unternehmens durch den Erwerb eines anderen Unternehmens können Arbeitsplätze wegfallen, unter anderem weil doppelt besetzte Posten bei der Zusammenführung entstehen. Als selbstständiger Unternehmer kannst Du wichtige Kunden verlieren oder die Geschäfte können stagnieren…

Doch finanzielle Not muss nicht zwingend durch den Verlust vom Arbeitsplatz entstehen. Temporäre oder dauerhafte Erwerbsunfähigkeit kann aus gesundheitlichen oder familiären Gründen eingeleitet werden . Burnout, Sucht, Unfall, Scheidung oder Tod des Partners sind nur einige Beispiele, die schnell in eine finanzielle Krise führen können.

Bis dahin wollen wir Makers uns nicht auf staatliche Zuschüsse – wie das Arbeitslosengeld oder irgendwelche Versicherungen – verlassen, die oft nicht genügen, um das Minimum unseres Bedarfs abdecken. Wir bauen uns stattdessen eine solide finanzielle Basis auf, die uns in Krisenzeiten kurz- bzw. mittelfristig vor finanzieller Ruine schützt.

Was ist die finanzielle Absicherung?

Sich finanziell abzusichern bedeutet lediglich, eine gewisse Summe Geld anzusparen, auf die nur in wirklichen persönlichen Krisensituationen zurückgegriffen wird.

Dabei hängt die Höhe jener Summe vom persönlichen Bedarf und von privaten Ambitionen ab. Es ist also nicht möglich eine für jeden bindende, feste Summe zu nennen. Doch eine grobe Schätzung findet sich in vielen Büchern und in der Literatur der neuen Generation – Youtube, nämlich:

Spare das dreifache bis sechsfache deines monatlichen Nettoeinkommen als Absicherung an.

Dieser Richtwert ist zwar sehr grob, kann aber vielen Menschen dabei helfen, eine temporäre finanzielle Krisenlage abzuwenden. Für Menschen, die auch in finanzieller Not denselben Lebensstil führen wollen wie bisher und auf nichts verzichten wollen oder können, ist dieser Betrag durchaus eine gute Schätzung.
Der einfachheitshalber führe ich an dieser Stelle zwei Begriffe ein:

  • Der Multiplikatordas vielfache oder auch die Anzahl der abzudeckenden Monate.
  • Der Basiswertder monatliche finanzielle Bedarf.

Es gilt: Höhe der Absicherung = Multiplikator x Basiswert.

Demnach entspricht bei der oben angegebene Schätzung, 3 bis 6 dem Multiplikator und das Nettoeinkommen eines Monats entspricht dem Basiswert. Da unser Nettoeinkommen uns den Lebensstil ermöglicht, den wir zurzeit führen, ist es durchaus sinnvoll diese Summe als Basiswert zu nehmen.

Für den Fall, dass Du jedoch bereit bist, in finanzieller Not auf Luxus-Ausgaben zu verzichten, möchte Dir im folgendem Abschnitt erläutern, wie Du den persönlichen Basiswert ermittelst. Ansonsten kannst Du mit dem Abschnitt zur Höhe der Absicherung ermitteln fortfahren.

Persönlicher Basiswert

Du bist bereit in finanzieller Not Deinen Lebensstil anzupassen, indem Du Deine Ausgaben auf die notwendigen reduzierst? Du kannst in so einem Fall auf Dienste wie Youtube Premium, Amazon Prime, Spotify Abo oder Netflix usw. verzichten? Dann kannst Du den Basiswert an deinem Bedarf anpassen und somit schneller deine finanzielle Absicherung erreichen.

Versuche hierbei so realistisch wie möglich vorzugehen, damit du Dich nicht zu sehr einengst. Im Zweifelsfall berücksichtigst Du die Kosten, denn es geht nicht darum, den kleinstmöglichen Wert zu ermitteln, nur um das Sparziel schneller zu erreichen.

Wie hoch der Basiswert ausfällt, hängt einzig und allein von Deinen notwendigen Verbindlichkeiten und Bedürfnissen ab. Es ist daher wichtig, dass Du Deine Ausgaben kennst. Je mehr Komfort Du in Krisensituationen genießen möchtest, desto höher ist der Basiswert. Erstelle eine Kostenübersicht der monatlichen Ausgaben auf die Du schlichtweg nicht verzichten kannst bzw. möchtest. Das könnte wie folgt aussehen:

Warmmiete500 €
Strom/Gas & Wasser120 €
Essen200 €
Internet30 €
Server & Domains50 €
Telefonie Flat30 €
Fitnessstudio20 €
Freizeit150 €
Basiswert1100 €

Laufende Verträge sollten in die Berechnung aufgenommen werden, da sie sich nicht von heute auf morgen kündigen lassen. Wenn Du unterhaltspflichtig oder der Hauptverdiener deiner Familie bist, so musst Du entsprechend weitere notwendige Kosten berücksichtigen als im obigen Beispiel aufgelistet.

Bei Cloud-Storage zum Beispiel, sieht es etwas anders aus, wenn sie für den Fortbestand Deiner Unternehmung unabdingbar ist, sollte sie auf jeden Fall berücksichtigt werden. An­de­rn­falls kannst Du Deine Daten über kostenfreie Möglichkeiten sichern und den kostenpflichtigen Dienst kündigen.

Höhe der Absicherung ermitteln

Nachdem wir nun den Basiswert kennen, können wir den Multiplikator bestimmen und damit die Höhe der Absicherung ermitteln.

Der Multiplikator ist einfach die Anzahl der Monate, die vergehen bis wir eine finanzielle Krise überwunden haben.

Dieser Wert sollte ebenfalls individuell bestimmt werden, sollte jedoch auf keinen Fall unter drei sein!
Ein erfahrener Arbeitnehmer in einer sehr gefragten Branche kann davon ausgehen, dass er mit etwas Mühe innerhalb von drei Monaten eine neue Anstellung findet und deshalb 3 als Multiplikator wählen.
Ein selbständiger Unternehmer, dessen Geschäfte nicht mehr laufen und er sich deshalb etwas neues aufbauen muss, kann unter Umständen 9 Monate – wenn nicht länger – benötigen, um ein neues profitables Geschäft zu etablieren. Für ihn wäre dann 9 oder größer der Multiplikator, mit dem er rechnen muss. Wie Du siehst, kann es nicht wirklich einen pauschalen Wert für jeden geben.

Der Multiplikator sollte auf jeden Fall pessimistisch, also sehr großzügig gewählt werden, denn er ist entscheidend dafür, ob wir eine etwas länger andauernde finanzielle Krise überwinden können oder nicht. Er ist entscheidend dafür, dass wir in einer finanziellen Not nicht unter enormen Druck geraten und übereilte, undurchdachte oder teuere Entscheidungen treffen wie z.B. teuere Kredite aufzunehmen. Er gibt uns in der Not Luft zum Atmen. Wir können uns, Dank eines großzügig angesetzten Multiplikators, die nötige Zeit nehmen, um besser zu planen bevor wir wieder „in den Ring steigen“.

Die Zahl, die Du für Dich wählst multipliziert mit Deinem Basiswert ergibt einen Betrag: Deine finanzielle Basis bzw. Absicherung a.k.a. Dein Notgroschen.

Wie und wo sparst Du nun das Geld an?

Nachdem Du nun die Höhe Deiner finanziellen Absicherung kennst, stellt sich die Frage wie und wo Du diese Summe ansparst.

Zunächst sollte selbstverständlich sein, dass Du ausreichende Einkommen hast, um etwas zur Seite zu schaffen. Wenn Du mit Deinem Einkommen gerade so über die Runden kommst, solltest Du Dich vielleicht fragen, ob Du nicht doch über Deine Verhältnisse lebst. Ansonsten kann dies ein Indiz dafür sein, dass Du entweder eine Gehaltsverhandlung führen solltest oder, dass Du weitere Tätigkeiten ausüben solltest, die Dir mehr Einkommen bescheren. Alternativ könntest Du auch einen Jobwechsel in Betracht ziehen.

Wie lange es nun dauert bis das Sparziel erreicht ist, hängt nur noch davon ab wieviel Du bereit bist, jeden Monat zwecks finanzieller Absicherung zur Seite zu legen.
Die allgemein herrschende Meinung lautet, monatlich 10% der Nettoeinkommen zu sparen. Ich ermutige Dich eine wesentlich höhere Sparquote anzustreben. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass wer seine Finanzen wirklich im Griff hat, auch in der Lage ist, eine Sparquote von deutlich über 10% hinbekommt.

Ich persönlich bin kein Frugalist und ich verdiene nicht super gut, doch ich schaffe es mittlerweile jeden Monat weit über 50% zur Seite zu legen. Dafür muss ich mich aber auch nicht einengen. Geld zu sparen sollte keine Qual sein. Ich prüfe meine Kaufentscheidungen und habe meine Ausgaben gut im Blick. Was ich nicht wirklich benötige, kaufe ich nicht und doch gönne ich mir hin und wieder etwas, was mir Freude bereitet.
Es geht nicht darum anzugeben, sondern Dir zu zeigen, was möglich ist, um Dich zu motivieren. Dadurch, dass ich eine so hohe Sparquote habe, es ist mir gelungen innerhalb der ersten beiden Jahren nach meinem Studium, meine Schulden abzubezahlen und meine finanzielle Sicherheit aufzubauen. Es mag eine Weile gebraucht haben, doch rückblickend verlief es schon schnell. Wichtig ist ein unerschütterliches Durchhaltevermögen. Derzeit investiere ich, um in nächster Zukunft finanziell frei zu sein.

Für Deine finanzielle Absicherung zahlst Du Dir nun jeden Monat den Betrag, den du dafür Sparen kannst auf ein separates Konto ein. Es ist kein Sprint sondern ein Halbmarathon, also zahle Dir einen vernünftigen Betrag, sodass Du Dich finanziell nicht beschränkst. Es ist deshalb ein Halbmarathon, weil das Ziel nach kurzer Zeit erreicht ist – in diesem Fall nach einigen Monaten bis wenigen Jahren.

Am besten zahlst Du Dir den Betrag direkt nach dem Erhalt deines Haupteinkommens, so kommst Du nicht erst in die Versuchung ihn auszugeben.
Ich persönlich, habe mir einen Dauerauftrag eingerichtet, der drei Tage nach Gehaltseingang ausgeführt wird. Die drei Tage sind als Puffer eingeplant, für den Fall, dass mein Gehalt nicht rechtzeitig ankommt, zum Beispiel wegen Feiertagen.
Auf keinen Fall solltest Du das Ende eines Monats abwarten, um Geld, das „übrig geblieben“ ist anzusparen. In der Finanzszene lautet das Gebot: „Bezahle dich selbst zuerst“.

Das Ersparnis legst Du NICHT in Crowdfunding, peer-to-peer Kredite oder in Aktien an, nicht einmal in Festgeld. Obwohl es derzeit, aufgrund der Nullzinspolitik der EZB, keine Zinsen mehr gibt, ist Deine finanzielle Absicherung, meiner Meinung nach, am Besten auf einem kostenlosen Tagesgeldkonto aufgehoben.
Wähle dafür am besten ein kostenloses Angebot der vielen Direktbanken. Kein Mensch sollte Gebühren dafür bezahlen müssen, dass er/sie Geld spart. Es ist nach meiner Überzeugung einfach nicht richtig. Ich persönlich habe gute Erfahrungen mit der Comdirect und der DKB gemacht, bei denen bin ich auch heute noch ein zufriedener Kunde.

In den nächsten Beiträgen gehen wir einen Schritt weiter und besprechen, wie Du mehr aus Deinem Geld machen kannst. Es wird Zeit zu investieren und ein Vermögen aufzubauen.

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